Wenn Du Dich mit dem wichtigen Thema Sicherheit beim Fahrradfahren auseinander setzt, kommst Du am Thema Fahrradbremse nicht vorbei. Sie ist das Herz der Sicherheit beim Fahrrad. Du musst Dich immer 100 Prozent auf sie verlassen können. Wenn die Fahrradbremse aussetzen würde, wäre Deine Sicherheit nicht mehr gewährleistet und der nächste Unfall ist vorprogrammiert.
Vor allem abseits der Straße ist eine Fahrradbremse das wichtigste Element im Bereich der Fahrradsicherheit. Bist Du begeisterter Mountainbiker oder Rennradfahrer?, dann muss Deine Bremse immer auf den Punkt funktionieren. Wir möchten Dir in unserem Fahrradbremsen Ratgeber die verschiedenen Typen detailliert erläutern und Dir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Fahrradbremsen-Typen näher bringen.
Die Bremstypen am Fahrrad
Auf dem Fahrradmarkt gibt es eine Vielzahl von Bremstypen. Nur welche ist die richtige Bremse für Dein Fahrrad? Wir sind dieser Frage auf den Grund gegangen. Je nach Anwendungsbereich musst Du Dich zwischen den verschiedenen Bremsen entscheiden. Nicht jede Fahrradbremse ist für jeden Anwendungsbereich auch geeignet.
1. Felgenbremse
Dieser Fahrradbremsen-Typ ist am meisten verbreitet. Die Felgenbremse unterscheidet sich im Wesentlichen von der Nabenbremse dadurch, dass die Bremswirkung alleine durch das Aufdrücken der Bremsbeläge auf die Felgenflanken entsteht. Dabei bestehen die Bremsbeläge meistens aus einem Gummimix. Das Problem bei dieser Fahrradbremse ist, dass sie bei Nässe oder Glätte relativ schlecht wirkt und der Verschleiß hoch ist. Du musst bedenken, dass bei jedem Bremsvorgang ein Druck auf die Felgen ausgeübt wird. Langfristig gesehen ist somit der Verschleiß relativ hoch, dafür sind die Felgenbremsen schon für kleines Geld im Handel zu kaufen.
Die Vorteile der Felgenbremse
- Sehr geringes Gewicht
- Sehr günstig im Vergleich zu anderen Bremstypen
- Schnelle und einfache Wartung
Die Nachteile der Felgenbremse
- Sehr schlechte Bremswirkung bei schlechtem Wetter.
- Hoher Verschleiß durch ständige Druckausübung auf die Felgen
- Felgen verschmutzen relativ schnell
Mein Testsieger das BMW Mini folding Bike black ist ein typisches Rad, das mit einer Felgenbremse ausgestattet ist.
2. Nabenbremse
Zu den äußerst seltener verbauten Fahrradbremsen gehört die sogenannte Nabenbremse. Dieser Fahrradbrems-Typ ist genau das Gegenteil zur Felgenbremse. Der Bremsmechanismus findet sehr nahe an der Nabe des Laufrads statt. Daher auch der Name „Nabenbremse“. Wir unterscheiden in zwei verschiedene Arten von Nabenbremsen. So gibt es zum einen die Scheibenbremse und zum anderen die Rücktrittbremse.
2.1 Die Scheibenbremse
Erst in den letzten Jahren wurde diese Fahrradbremse immer populärer auf dem Markt. Zwar hat sich dieser Typ schon vor längerer Zeit im Bereich Mountainbiking durchgesetzt, wurde jedoch nie zum Standard. Hierbei werden die Bremsbeläge gegen die Bremsscheiben gedrückt, welche auf der Nabe aufliegen. Es gibt mechanische Scheibenbremsen und hydraulische Scheibenbremsen. Die mechanischen Bremsen funktionieren mechanisch und die hydraulischen Scheibenbremsen mit Hilfe einer Bremsflüssigkeit. Als Bremsflüssigkeit wird entweder Mineralöl oder Auto-Bremsflüssigkeit verwendet. Die Wirkung ist bei der hydraulischen Variante sehr gut. Du brauchst Dir keinerlei Gedanken machen, dass die Wirkung nicht immer auf den Punkt genau ist.
Leider sind hydraulische Scheibenbremsen auch anfälliger und benötigen Spezialwerkzeug für die Wartung. Diese Kosten musst Du also unbedingt mit einplanen, wenn Du Dir eine solche Bremse anschaffen möchtest.
2.2. Die Rücktrittbremse
Du kennst Sie mit Sicherheit noch aus Deiner Kindheit. Die altbekannte Rücktrittbremse. Zwar gelten sie heute als veraltet und technisch nicht mehr auf dem neusten Stand der Zeit, können jedoch immer noch bei Tourenrädern und Kinderfahrrädern eingesetzt werden. Ganz vereinzelt findet man sogar auch ein elektro Klapprad mit Rücktrittbremse. Sie ist eine der ältesten Fahrradbremsen auf dem Markt und wurde bereits 1903 entwickelt. Wie der Name schon sagt, entsteht eine Bremswirkung dadurch, dass eine Rücktrittbewegung ausgeübt wird.
Wir unterscheiden hierbei grundsätzlich in zwei Prinzipien.
- Das Walzenprinzip: Ähnlich wie bei der Trommelbremse werden zwei Sperrkörper radikal in den Nabenkörper gepresst. Hier ist der Vorteil, dass die Art des Rücktritts ziemlich langlebig und robust ist.
- Das Kometprinzip: Ähnlich wie bei einer Scheibenbremse werden drei Scheiben aus Bronze und zwei aus Stahl abwechselnd auf eine Achse geschoben und zusammengepresst.
Die Vorteile der Rücktrittbremse
- Sie ist vollkommen unabhängig von jeder Witterungslage
- Zuverlässig und robust. Du brauchst Dir um einen Ausfall keinerlei Gedanken zu machen
- Keine Kosten für die Wartung, da Du diesen Fahrradbremsen-Typ so gut wie nie warten musst
Die Nachteile der Rücktrittbremse
- Keine maximale Bremskraft bei einer Notbremsung
- Nur wenn die Fahrradkette funktioniert ist eine Bremsung möglich
- Das Gewicht ist im Vergleich zur Felgenbremse hoch
- Du kannst die Pedale nicht rückwärts treten
Welche Bremse für welches Fahrrad?
Das ist eine Frage, die man so nicht ohne Weiteres beantworten kann. Die richtige Fahrradbremse zu finden, hängt von einigen Faktoren ab. Bei Trekkingrädern werden in der Regel Felgenbremsen verwendet.
Scheibenbremsen findest Du eher bei Mountainbikes wieder. Scheibenbremsen verdrängen jedoch die Felgenbremse immer mehr und mehr vom Markt, da Sie gegenüber den Felgenbremsen einige Vorteile aufweisen.
Die Vorteile der Scheibenbremse gegenüber der Felgenbremse
- Die Bremsleistung ist deutlich überlegen, da sie immer auf den Punkt genau ist.
- Nässe und Glätte sind für die Scheibenbremse kein Problem
- Du benötigst nur minimalen Kraftaufwand
- Eine „Acht“ im Reifen beeinträchtigt die Bremskraft und Wirkung überhaupt nicht
Die Nachteile der Scheibenbremse gegenüber der Felgenbremse
- Der Preis ist deutlich teurer
- Auch das Gewicht ist mit einer Felgenbremse nicht zu vergleichen
- Du musst immer ein „Schleif-Geräusch“ ertragen, zwar minimal, aber dennoch gegeben
Wir empfehlen Dir daher klar die Scheibenbremse. Diese Fahrradbremse wird sich auch in den nächsten Jahren immer weiter durchsetzen.
Was Du sonst noch über Fahrradbremsen wissen musst
Wenn Du Dich entschieden und Dir eine Scheibenbremse gekauft hast, gibt es noch einige Punkte zu beachten, bevor Du los radeln kannst. Diese möchten wir Dir kurz erläutern.
Das Einbremsen: Bevor Du mit den neuen Bremsen fahren möchtest, solltest Du sie unbedingt einbremsen. Dabei darfst Du immer nur eine Bremse verwenden. Die andere musst Du ruhen lassen. Da Schmutz und Dreck auf die Bremsbeläge kommt, kann es auch nach dem Einbremsen noch dazu kommen, dass sich beim Bremsen Quitschgeräusche bilden. Du kannst dem entgegenwirken, indem Du den Dreck vorsichtig entfernst. Auch Kettenöl darf auf keinen Fall auf die Bremsbeläge gelangen. Bist Du stolzer Besitzer von „V-Brakes“, musst Du diese nicht extra einbremsen.
Die Wartung: Mindestens einmal im Jahr musst Du Deine Fahrradbremsen warten und kontrollieren. Bei hydraulischen Scheibenbremsen kann es auch öfter vorkommen, da Du hier ab und an die Bremsflüssigkeit erneuern musst, damit die Bremse weiterhin einwandfrei funktioniert.
Die StVZO: Als Radfahrer bist Du verpflichtet, Dich an die StVZO zu halten. In dieser steht geschrieben, dass Du zwei voneinander unabhängige Bremsen besitzen musst.
Die Fahrradbremse – Fazit
Abschließend können wir Dir sagen, dass wir die Scheibenbremse der Felgenbremse auf jeden Fall vorziehen. Sie ist in Puncto Sicherheit der Felgenbremse klar überlegen. Du kannst Dir sicher sein, dass Du mit der Scheibenbremse immer auf der sicheren Seite bist. Wir wünschen Dir allzeit gute Fahrt!
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